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Ungarischer Weinbau mit langer Geschichte

Ungarischer Weinbau mit langer Geschichte
Der Beginn des Weinbaus in Ungarn

Der Weinbau in Ungarn blickt auf eine lange Tradition zurück. Die ältesten Funde, die auf Weinbau hinweisen, werden auf ein Alter von über 5000 Jahren geschätzt. Man geht davon aus, dass die ersten Weine von den Griechen über die Donau eingeführt wurden. Später sorgten die Römer für eine weitere Ausbreitung des Weinbaus.
Im Mittelalter wanderten Siedler aus den süddeutschen Weinbauregionen nach Ungarn ein, was nicht nur neues Winzer-Know-how nach Ungarn brachte, sondern auch eine quantitative Ausweitung des Weinbaus zur Folge hatte. Daher kommen auch die vielen deutschen Begriffe für ungarische Weine und Landschaften.
Im Laufe der Jahrhunderte gelangten immer wieder ungarische Weine an die Tafeln europäischer Herrscher. Nach einer eher legendenhaften Überlieferung soll bereits Kaiser Karl der Große (742–814) vom „Awarenwein“ so begeistert gewesen sein, dass er einige Reben nach Deutschland bringen ließ.
Im 13. Jahrhundert begann der Aufstieg des Tokajer, der aus der weißen Rebsorte Furmint erzeugt wird. Tokaj war das erste Weinbaugebiet, dessen Grenzen 1737 festgelegt wurden, somit wurde es zum ersten begrenzten Weinbaugebiet der Welt.
Zu Zeiten des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn erlangte Wein aus Ungarn einen internationalen Ruf und der Tokajer wurde in allen Königshäusern Europas getrunken. In dieser goldenen Zeit des 18. Jahrhunderts entstand auch der Beiname des Tokajers „Wein der Könige – König der Weine“. Diesen Ausspruch soll der französische König Ludwig XV. seiner Geliebten Madame de Pompadour gegenüber gemacht haben, als er ihr einen Becher Tokajer reichte.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren ungarische Weine europaweit berühmt – das gilt nicht nur für denTokajer.

Ungarischer Weinbau mit langer Geschichte
Tiefer Schlaf

Nicht lange nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und den damit verbundenen Verheerungen der ungarischen Weinbaugebiete folgte mit der „Diktatur des Proletariats“ ein 40 Jahre dauernder Schlaf, der keineswegs weinselig war.
Die kommunistische Planwirtschaft bedeutete das Ende der kleinen Winzer, deren Betriebe wurden in die staatliche Großproduktion eingegliedert. Hier wurde Masse statt Klasse großgeschrieben, die Herstellung qualitativ hochwertiger Weine kam im Prinzip zum Erliegen. Die Abfüllung und der Vertrieb der Weine unterlagen dem staatlichen Monopol.
Nach der Wende musste der Weinbau in Ungarn nicht nur neu aufgebaut, sondern auch umgestaltet werden. Die größten Abnehmer für den Export, wie die Sowjetunion und die DDR, fielen mit dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes weg. Eine Neuorientierung hin zu anderen Absatzmärkten war notwendig.

Ungarischer Weinbau mit langer Geschichte
Weinbau im Wandel der Zeit

Was geschah seitdem? Gibt es heute eigentlich guten Wein aus Ungarn? Unsere Antwort ist ein klaresja.
Die ungarischen Kellereien sind jung. Sie wurden nach der politischen Wende 1989 gegründet. Seit der Neugründung des Weinbauverbandes und dem Inkrafttreten liberaler Weingesetze zu Beginn der 1990-erJahre kam es zu einem enormen Aufschwung, insbesondere, was die Qualität angeht. Die jungen Winzer entdeckten die Weinbauregionen, Rebsorten und Traditionen Ungarns neu.
Viele von ihnen bereisten die Welt, besuchten die besten Kellereien und Weinakademien, sammelten Erfahrungen. Bei ihrer Rückkehr brachten sie neues Wissen und frische Ansichten mit, besonders in Hinsicht auf natürliche und biologische Anbaumethoden. Sie erneuerten die Kellereien nicht nur mit der neuesten Technologie, sondern auch in ästhetischer Hinsicht. Mauern, Kuppeln und Bögen schmücken nun die zuvor nüchternen Bauten.
In den letzten Jahren wurde schließlich viel internationales Kapital in die Weine aus Ungarn investiert. Dies hatte zur Folge, dass die Weine einen enormen Qualitätssprung nach oben machten.

Ungarischer Weinbau mit langer Geschichte
Ungarische Weine ins rechte Licht gesetzt

Wein gehört in Ungarn zu den beliebtesten Getränken überhaupt. Dies beruht auf der Tatsache, dass der Weinanbau in Ungarn schon seit vielen Jahrhunderten besteht. Das Wissen um die Herstellung von edlen Tropfen hat dafür gesorgt, dass der ungarische Wein heutzutage europaweit bekannt ist und auch gerne getrunken wird.
Der ungarische Weinbau befindet sich auf dem besten Weg in die Zukunft. Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass sich in Ungarn eine junge, aufstrebende Weinszene etabliert. Immer wieder gelingt es Winzern, fantastische Weine auf dem internationalen Markt zu positionieren.
Die wichtigste Voraussetzung für eine positive Entwicklung ist, dass die neue Generation von Winzern mutig beschloss, die Wurzeln und die Identität des Weinbaus zu reflektieren und moderne Technologie mit jahrhundertalten Traditionen zu verbinden.
